Fröbel Projektwoche
Die Spielgaben 1-6 von Friedrich Fröbel (1782-1852) sind bekannt und beliebt, vor allem in der Reformpädagogik. Doch ist das Konzept des angeleiteten Spielens geeignet für alle Formen von Kindergärten und Grundschulen.
Friedrich Wilhelm August Fröbel war einer der bedeutendsten Elementarpädagogen des 19. Jahrhunderts. Bekannt in der ganzen Welt ist er als Gründer des ersten Kindergartens in Deutschland. Er hat die Spielgaben erfunden.
Die „Fröbel-Projektwoche“ besteht aus:
- Wochenplan für die Kinder und ein Fröbel-Diplom
- Unterlagen für die/den ErzieherIn zur Erklärung der einzelnen Gaben, Informationen zu Fröbels Pädagogik
- Vorlagen zum Zeigen, Bauen, Basteln und Spielen – passend zu jeder Gabe
- Jeden Tag eine oder mehrere Aktionen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen – für größere und kleinere Kinder
Nicht vergessen! Am Ende der Tagesaufgaben ein Häkchen auf dem Plan machen!
Tag 1: Friedrich Fröbel – Oder: Wie erfindet man den Kindergarten?
Wie war das Leben der Kinder, als es noch keine Kindergärten gab?
Kinder mussten in Bergwerken und Fabriken schuften, an Geburtstagsfeiern und Spielen war nicht zu denken und mit sieben Jahren galten Kinder als volljährig. Bis Friedrich Fröbel kam und den Kindergarten erfand. Für ihn sollten Kinder im „Kinder-Garten“ wie eine Pflanze gepflegt und gehegt werden, daher der Name.
„Ein Garten für Kinder“
Fröbel selbst erlebte das Aufblühen seines Kindergartenkonzeptes „Ein Garten für Kinder“ leider nicht mehr, aber er hatte viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die seine Idee weitergetragen haben. Deshalb seid ihr heute in einem schönen Kindergarten und dürft jeden Tag zusammen mit euren Freunden spielen, malen und lauter tolle Sachen erleben.
Fragen an die Kinder:
- Warum heißt es Kinder “garten“?
- Was haben die Kinder früher gespielt?
- Gab es damals schon Spielsachen?
Tag 2: Die Spielgaben 1 & 2
Beginnen Sie mit den Bällen der Gabe 1. Lassen Sie die Kinder die Bälle in die Hand nehmen, am Faden baumeln oder in die Luft werfen und fangen. Dazu singen Sie gemeinsam mit den Kindern ein Lied, z.B. ‚Häschen in der Grube‘, wobei der Ball das Häschen darstellt.
Aufgabe 1: Die Kinder werfen sich die Bälle zu. Sie üben zu werfen und zu fangen.
Aufgabe 2: Die Kinder malen ein Bild, auf dem es Dinge gibt, die auch rund sind.
Nun ist Gabe 2 an der Reihe. Lassen Sie die Kinder die drei verschiedenen Formen (Kugel, Walze, Würfel) in die Hand nehmen.
- Wie fühlen sich die Formen an?
- Haben sie Kanten?
- Sind sie glatt?
- einen Fröbelturm nachbauen
- die schiefe Ebene ausprobieren
- Drehexperimente an der Stange und mit den Fäden machen
Aufgabe 3: Legen Sie die drei Formen in einen Beutel und lassen Sie die Kinder die Formen ertasten.
Tag 3: Spielgaben 3 & 4
Beginnen Sie mit der Gabe 3. Packen Sie gemeinsam die Box mit den Bausteinen der Gabe 3 aus. Lassen Sie die Kinder die Würfel in die Hand nehmen und erkunden.
Fragen an die Kinder:
- Woher kennt ihr diese Form?
- Was kann man daraus bauen?
Nun ist Gabe 4 an der Reihe. Hier können die Kinder die Form des Quaders kennenlernen.
- Was kann man daraus bauen?
- Vielleicht einen Zaun oder eine Brücke?
Aufgabe 1: Die Kinder basteln einen Würfel oder Quader aus Papier.
Aufgabe 2: Ein Bild malen, auf dem es Dinge gibt, die auch quadratisch und rechteckig sind oder ein Bild, das nur aus Quadraten und Rechtecken besteht.
Einräumen gehört dazu! Lassen Sie die Kinder die Gaben am Ende wieder einsortieren. Von Gabe zu Gabe wird es immer schwieriger.
Tag 4: Spielgaben 5, 5B & 6
Die Gaben 5, 5B und 6 enthalten eine große Vielfalt an Formen. Nun können die Kinder mit den Booklets arbeiten. Sie werden von Vorlage zu Vorlage komplexer. Sie unterscheiden sich in Schönheits-, Erkenntnis- und Lebensform. Erklären Sie den Kindern den Unterschied und lassen Sie sie die neuen Formen erkunden.
Aufgabe 1: Jedes Kind baut einen Turm. Wer baut den höchsten?
Aufgabe 2: Jedes Kind sucht sich eine Vorlage aus den Booklets aus und baut sie nach.
Tag 5: Alle Spielgaben
Heute kommen alle Gaben zusammen auf den Tisch oder Boden. Ermuntern Sie die Kinder, mit Tieren und Figuren, oder auch ganz eigene Kreationen zu bauen.
Aufgabe 1: Geben Sie den Kindern zusätzlich kleine Puppen, Autos, Tiere etc. Lassen Sie die Gruppe einfach frei bauen. Geben Sie z.B. eine Zeit vor.
Aufgabe 2: Jedes Kind sucht sich eine Gabe aus, die es in die Box einräumt.